WBA 12
Gruppenauftrag -
Fiskal- und Geldpolitik
Lest bitte den folgenden Informationstext und erstellt dazu eine geeignete Übersicht auf einem Blatt.
Die Übersicht sollte folgende Elemente enthalten:
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Definition der Fiskal- und Geldpolitik
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Maßnahmen zur Fiskal- und Geldpolitik
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Wie entwickeln sich Steuern, Abschreibungen und Staatsausgaben in einer kontraktiven bzw. expansiven Fiskalpolitik?

Fiskalpolitik und Geldpolitik im Überblick
Die Fiskalpolitik ist ein wirtschaftspolitisches Instrument des Staates, welches mittels der Beeinflussung von Einnahmen (Steuern) und Ausgaben (Staatsausgaben) versucht die konjunkturellen Schwankungen auszugleichen und damit ein stabiles Wirtschaftswachstum zu erhalten. Weitere Ziele der Fiskalpolitik sind ein hoher Beschäftigungsstand und eine gleichmäßig geringe Inflation. Durch die Senkung der staatlichen Einnahmen oder die Erhöhung der Ausgaben (Investitionen) wird das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöht. In diesem Fall spricht man von einer expansiven Fiskalpolitik. Restriktiv ist die Fiskalpolitik dann, wenn die Einnahmen des Staates erhöht oder die Ausgaben gekürzt werden und somit ein niedrigeres verfügbares Einkommen privater Haushalte entsteht.
Zudem unterscheidet man eine antizyklische und prozyklische Fiskalpolitik. Meistens ist die Fiskalpolitik antizyklisch. Das bedeutet, dass die wirtschaftspolitischen Maßnahmen entgegen dem Konjunkturverlauf ausgerichtet werden. In einer Rezession erhöht der Staat also seine öffentlichen Ausgaben und verringert die öffentlichen Einnahmen, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu steigern und die Konjunktur anzukurbeln. Der Staat handelt hierbei also expansiv. In einem konjunkturellen Boom verringert der Staat seine Ausgaben und steigert seine Einnahmen zum Beispiel durch Steuererhöhungen, um Rücklagen zu bilden und die wirtschaftliche Entwicklung zu drosseln. Der Staat handelt in diesem Fall restriktiv. Prozyklisch hingegen ist die Fiskalpolitik, wenn der Staat durch sein Handeln die konjunkturellen Schwankungen verstärkt. Die Steuereinnahmen des Staates folgen also dem Konjunkturzyklus. Im Boom werden somit die konjunkturbedingt verbesserten Einnahmen durch die Erhöhung der Staatsausgaben verstärkt. In der Rezession dagegen herrschen konjunkturbedingt verschlechterte Einnahmen, welche der Staat durch eine Senkung der Ausgaben nutzt, um den Konjunkturverlauf zu verstärken.
Als Geldpolitik bezeichnet man zusammenfassend alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die eine Zentralbank ergreift, um ihr wichtigstes Ziel, nämlich die Preisstabilität, zu gewährleisten. Das wichtigste Instrument der Geldpolitik ist der Leitzins der EZB. Für eine restriktive Geldpolitik wird der Leitzins erhöht, um die Kreditaufnahme zu verteuern und die Geldmenge zu verknappen. Somit kann beispielsweise die Inflation gedämpft werden. Eine Senkung der Leitzinsen hingegen verbilligt die Kredite und soll durch eine expansive Kreditpolitik der Geschäftsbanken die Geldmenge erhöhen, um beispielsweise der Deflation entgegenzuwirken. Hierbei spricht man von einer expansiven Geldpolitik.